Zahnschmerzen? Machen Sie den Ursachen-Check!
Zahnschmerzen haben sehr vielfältige Ursachen, die manchmal auch außerhalb der Zahnmedizin liegen. Deshalb dient dieser Test nur zur vorläufigen Einordnung Ihrer Schmerzursache auf Grundlage unserer langjährigen Praxiserfahrung. Der DDent Schmerz-Check erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit und ersetzt keine zahnmedizinische Diagnose. Zur differenzialdiagnostischen Abklärung Ihrer Schmerzen ist ein persönlicher Besuch beim Zahnarzt unerlässlich.
Craniomandibuläre Dysfunktion oder Zähneknirschen
Wenn Störungen der Kaufunktion oder im Kieferbereich vorliegen, kann sich das auf den gesamten Kopf- und Nackenbereich auswirken. Oft sind die Schmerzen weder genau zu lokalisieren noch konkret beschreibbar, vielmehr handelt es sich um ein Spannungs- oder Druckgefühl bis hin zu unerklärlichen, auch starken Kopfschmerzen. Auch Ohrenschmerzen oder -geräusche (Tinnitus) oder Missempfindungen in verschiedenen Gesichtsbereichen können die Folge der sogenannten craniomandibulärer Dysfunktion (CMD) sein. Die Funktionsstörungen der Kiefers und der Kaumuskulatur sind sehr vielfältig und bedürfen einer gründlichen Abklärung durch einen Zahnarzt oder Kieferorthopäden.
Eine weitere Ursache von dauerhaftem Spannungsgefühl oder Schmerzen im Kopfbereich kann unwillkürliches, meinst nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus) sein. Aufgrund der Überlastung können diverse Muskelgruppen im Kopfbereich angespannt und auf Dauer geschädigt werden. der Zahnarzt kann anhand einer Untersuchung Ihrer Kauflächen leicht feststellen, ob bei Ihnen behandlungsbedürftiger Bruxismus vorliegt.
Auch Entzündungen von Weisheitszähnen oder eine Wurzelspitzenentzündung können mit Kopfschmerzen einhergehen, meistens handelt es sich dabei aber um ein Begleitsymptom, demgegenüber ein lokalisierbarer Zahnschmerz deutlich im Vordergrund steht.
Grundsätzlich können Schmerzen im Kopfbereich eine Vielzahl von Ursachen haben, von denen die Zahnmedizin nur einen Teilbereich klären kann. Umgekehrt können einige Krankheiten außerhalb des Zahn-Kiefer-Bereichs Zahnschmerzen auslösen, z.B. Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder Herzerkrankungen. Wir empfehlen die Untersuchung durch uns als Zahnärzte deshalb vor allem in den Fällen, wo Zahnschmerzen das vorwiegende Symptom sind oder aber wenn andere Untersuchungen, z.B. durch einen HNO-Facharzt, keine Ergebnisse erbracht haben.
Wurzelkanalentzündung (Pulpitis)
Wenn Ihr Schmerz spontan auftritt, eher pochend als ziehend ist und sich eventuell nachts verstärkt, liegt möglicherweise eine Zahnwurzelentzündung vor, meist Folge einer ausgedehnten Karies. Im besseren Fall handelt es sich nur um eine Entzündung des umliegenden Gewebes eines Weisheitszahns. Werden die Schmerzen jedoch immer stärker oder gehen sogar mit einer Schwellung einher, sollten Sie schnellstmöglich unsere Praxis aufsuchen.
Ein bevorstehender Zahnarztbesuch, insbesondere bei akuten Schmerzen, löst bei vielen Patienten starke Angstgefühle aus, was dazu führt, dass sie buchstäblich „die Zähne zusammenbeißen“ und den Zahnarztbesuch verschieben oder ganz vermeiden. Dies hat jedoch fatale Folgen, denn wenn die Entzündung schon zu weit fortgeschritten ist, hilft nur noch eine Extraktion. Wird sie dagegen rechtzeitig behandelt, kann der Zahn mit einer Wurzelkanalbehandlung erhalten werden. Im Frühstadium reicht oft sogar eine gründliche Kariesbehandlung aus.
Freiliegender Zahnhals (Parodontitis)
Eine leichte Reaktion auf Heißes und Kaltes, ist ganz normal und zeigt, dass der Zahnnerv noch intakt ist. Erst wenn die Empfindung wirklich unangenehm wird und stechend wie ein Blitz durch den Zahn schießt, dass man die Berührung mit den Auslösern instinktiv vermeidet, spricht dies dafür, dass die Zahnhälse freiliegen. Ursache dafür ist normalerweise eine Entzündung des Zahnfleisches, die über längere Zeit dazu führt, dass sich das Zahnfleisch zurückbildet. So sind die Dentinkanäle nicht mehr geschützt und der Reiz wird an den empfindlichen Zahnnerv übertragen.
Regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt vermeiden diesen Rückgang des Zahnfleisches. Die Schmerzen bei der Berührung mit kalten oder heißen Speisen sind also ein wertvolles Warnsignal: Jetzt ist eine gezielte Zahnfleischbehandlung beim Zahnarzt unumgänglich, damit die Parodontitis nicht noch weiter voranschreitet und in der Folge zu vorzeitigem Zahnverlust führt.
Bei Ihrem Besuch in unserer Praxis klären wir außerdem ab, ob die Überempfindlichkeit vielleicht eher von einer Zahnerosion, d.h. zerstörtem Zahnschmelz, herrührt, die ähnliche Symptome verursacht.
Angegriffener Zahnschmelz (Zahnerosion)
Süße Getränke oder Nahrungsmittel, ebenso wie kalte oder heiße, können die Zahnnerven reizen und Schmerzen verursachen – wenn die schützende Schmelzschicht fehlt. Dies kann mehrere Ursachen haben, die häufigsten sind Karies, undichte Füllungen oder Kronen. Aber auch zu festes Putzen bzw. eine zu harte Zahnbürste oder aggressive Zahncremes können den Zahnschmelz schädigen. Auch säurehaltige Nahrungsmittel oder Getränke, wie Obst, Zitrussäfte, Limonaden/Cola und Wein sind in der Lage, die Mineralstoffe aus der Schutzschicht des Zahns herauszulösen.
Zahnschmelz, der einmal zerstört ist, lässt sich leider nicht wieder herstellen. Ob bei Ihnen eine Zahnerosion vorliegt oder vielmehr Ihre Zahnhälse freiliegen – was ebenfalls zu einer Überempfindlichkeit der Zähne führt – muss in jedem Fall in einer persönlichen zahnärztlichen Untersuchung abgeklärt werden. Denn nur so können wir gezielte Maßnahmen mit Ihnen planen, die Ihre Zähne langfristig schützen und erhalten.
Karies oder defekte Füllung
Karies bleibt lange unbemerkt. Erst wenn die Bakterien den Zahn schon bis zum Zahnnerv „ausgefressen haben“, reagiert er mit Schmerz. Wenn keine Entzündung vorliegt, ist der Schmerz oft nicht auffällig, sondern äußert sich insbesondere bei den Seitenzähnen nur, wenn beim Zubeißen Druck auf die Kaufläche ausgeübt wird. Ebenso verhält es sich, wenn eine tiefere, wurzelnahe Füllung in die Jahre gekommen ist, Risse aufweist oder nicht mehr fest sitzt. Auch hier ist der Zugang zum Zahnnerv nicht mehr versiegelt und kann Schmerzen weiterleiten.
In beiden Fällen besteht dringend Handlungsbedarf, da Bakterien ungehindert zur Zahnwurzel vordringen, die Karies so immer weiter fortschreitet und im schlimmsten Fall eine Wurzelentzündung auslöst.
Suchen Sie uns auch bei leichten Zahnschmerzen, die Sie im Alltag nicht allzu sehr beeinträchtigen, unbedingt auf, damit wir eine fortschreitende Erkrankung mit einer (ggfs. neuen) Füllung einfach stoppen und damit frühzeitig Komplikationen vermeiden können.
Keine Zuordnung möglich?
Die Gründe für Zahnschmerzen oder Missempfinden im Kieferbereich sind extrem vielfältig und reichen von psychischem Stress bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Lassen Sie die Ursache Ihres Zahnschmerzes unbedingt bei uns abklären! Auch leichte Schmerzen oder solche, die nach einer Weile wieder von selber verschwinden, können ein Alarmzeichen sein, dass eine Erkrankung oder eine Schädigung des Zahns vorliegt. Wird sie frühzeitig erkannt, ist die Behandlung meistens kurz und schmerzlos und Ihre Zähen können lange gesund erhalten werden. Viele Behandlungen wie Wurzelkanalbehandlung oder die Versorgung mit Zahnersatz lassen sich mit regelmäßigen Kontrollterminen dauerhaft vermeiden – spätestens aber, wenn sich Schmerz bemerkbar macht, sollten Sie einen Termin mit uns vereinbaren.