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Verhalten nach Zahn-Operationen
Auch eine Zahn-Operation ist eine Operation und stellt für den Körper eine Herausforderung dar. Doch die moderne Zahnmedizin hat alle Instrumente und Methoden zur Verfügung, dass Eingriffe wie Weisheitszahn-OP, eine Implantation oder Wurzelspitzenresektion weitgehend schmerzlos und ohne Komplikationen und Risiken ablaufen.
Wichtig ist dabei aber auch die Mitwirkung des Patienten. Durch das richtige Verhalten vor und nach einer Zahnoperation können Sie die Heilung ihrer Wunden beschleunigen. Befolgen Sie unsere Empfehlungen für die Zeit vor und nach dem Eingriff, um Komplikationen zu vermeiden und die Heilung optimal zu fördern.
Wie verhalte ich mich vor der Zahn-Operation richtig?
Die wichtigste Vorbereitung ist das Aufklärungsgespräch, das vor jeder geplanten Zahn-Operation stattfindet. Dabei werden Sie ausführlich über die Erfolgsaussichten, Vorteile, Nachteile sowie Komplikationsrisiken des Eingriffs informiert. Diese sollten alle relevanten Informationen über Sie erhalten – und Sie dürfen alle Unklarheiten und auch Ängste ansprechen. Es schadet nicht, Stift, Papier und eine Operations-Checkliste mit zum Gespräch zu nehmen. So können Sie sich Notizen machen und gezielt nachfragen, falls Ihnen etwas unverständlich ist. Eine umfassende Aufklärung hilft Ihnen bei der idealen Vorbereitung und reduziert Angstgefühle und Bedenken vor der Zahn-Operation.
Wie verhalte ich mich nach der Zahn-Operation?
Die Wundversorgung nach der Zahn-Operation und schmerzlindernde Medikamente
Nach der Zahn-OP hilft ein Tupfer, die Nachblutungen zu stoppen und die Heilung zu fördern. Sie können diesen etwa eine Stunde nach dem Eingriff entfernen. Sollte die Blutung danach anhalten, formen Sie ein Taschentuch zu einer Rolle und beißen Sie für zehn Minuten fest darauf. Im Liegen sollte der Kopf immer hochgelagert sein.
Kühlen Sie die betroffene Mundpartie nach dem Eingriff, um Gefäße zu verengen und Schwellungen zu reduzieren. Verwenden Sie kalte, feuchte Umschläge oder ein kleines Kühlkissen, kein Eis. Wechseln Sie zwischen zehn Minuten Kühlen und zehn Minuten Pause für zwei bis drei Stunden. Vermeiden Sie in den ersten Tagen nach dem Eingriff Wärme, wie direkte Sonneneinstrahlung.
Eine Schwellung und Wundschmerzen nach dem Eingriff sind normal und unbedenklich, solange kein hohes Fieber oder Schluckbeschwerden auftreten. Bei stärkeren Nachblutungen oder ungewöhnlich heftigen Schmerzen, auch wenn diese erst nach ein bis zwei Tagen auftreten, müssen Sie uns unbedingt kontaktieren.
Als Schmerzmittel empfehlen wir Ibuprofen 400 mg; bei Unverträglichkeit von Ibuprofen können Sie alternativ Paracetamol 500 mg einnehmen. Wichtig ist, dass Sie keine Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) einnehmen, da diese blutverdünnend wirken.
Hinweis
Falls die Blutung am Tag nach der Zahn-OP nicht aufhört, kann es sich um eine Blutgerinnungsstörung handeln. Dann sollten Sie zur Abklärung einen erneuten Termin bei uns vereinbaren.
Essen und Trinken nach der Zahn-Operation
Nach einer Zahn-Operation sollten Sie für einige Stunden nichts essen, um die Wundheilung zu unterstützen und das Risiko zu vermeiden, sich wegen der Betäubung auf die Zunge zu beißen. Heiße Getränke und Speisen können aufgrund der Betäubung zu Verbrennungen führen und sollten vermieden werden, bis die Betäubung nachlässt. Auch ist es sinnvoll, die ersten drei Tage nur weiche, maximal lauwarme Speisen zu sich zu nehmen, um die Wundheilung nicht zu beeinträchtigen und eventuell vorhandene Wundnähte nicht zu strapazieren.
In den Tagen nach dem Eingriff sollten Sie auf der behandelten Seite nicht kauen. Um die Wundheilung zu fördern, verzichten Sie für einige Tage auf scharf gewürzte Gerichte, Zitrussäfte und Frischmilchprodukte (wegen der Milchsäurebakterien).
Körperliche Anstrengung nach der Zahn-Operation vermeiden
In der ersten Woche nach der Zahn-OP sollten intensive körperliche Anstrengungen und sportliche Aktivitäten vermieden werden. Zur Förderung der Wundheilung ist es stattdessen ratsam, sich auszuruhen und zu schonen. Spaziergänge oder leichtes Radfahren, z.B. mit einem E-Bike, sind aber kein Problem.
Sollten Ihr Beruf harte körperliche Arbeit erfordern, die sich nicht vermeiden lässt – wie etwa Physiotherapeut, Maurer, Lagerkraft oder Pflegetätigkeiten – dann sprechen Sie uns bitte für eine Krankschreibung an.
Auch fördert es die Wundheilung, möglichst wenig zu sprechen.
Alkohol und Rauchen nach der Zahn-Operation
Zigaretten und Alkohol sind nach dem Eingriff für mindestens 24 Stunden strikt verboten. Für eine beschleunigte Wundheilung nach der Zahn-OP sollten Sie für zwei bis drei Tage auf beides verzichten.
Der Grund: Nikotin verengt die Blutgefäße, verschlechtert den Blutfluss und damit die Gewebeversorgung und Wundheilung. Außerdem erhöht Nikotin das Risiko einer trockenen Alveole, die zu ausstrahlenden Schmerzen und Schwellungen führt. Dieses Problem tritt bei etwa fünf Prozent der Patienten nach Zahn-Operationen auf, kann jedoch durch das Unterlassen des Rauchens minimiert werden.
Alkoholkonsum ist ebenfalls zu vermeiden, da er die Gerinnungsfähigkeit des Blutes beeinträchtigt und somit die Wundheilung stört.
Mundhygiene nach der Zahn-Operation
Um Nachblutungen zu vermeiden, sollte der Mund nach dem Eingriff nicht ausgespült werden. Mundspülungen, einschließlich Mundwasser, können frühestens nach zwei Tagen wieder verwendet werden. In den ersten 24 Stunden sollte der Wundbereich nicht gereinigt werden!
Danach kann dieser Bereich vorsichtig mit einer weichen Zahnbürste geputzt werden, ohne das Zahnfleisch zu berühren. Die übrigen Zähne, die nicht an die Wunde grenzen, können weiterhin wie gewohnt gründlich gereinigt werden.
Kontrolle und Nachsorge nach der Zahn-Operation
Wenn die Wunde nach dem Eingriff genäht wurde, werden die Fäden normalerweise nach etwa acht Tagen entfernt. Es ist wichtig, diesen Termin unbedingt wahrzunehmen, da zu lange verbleibende Fäden sich infizieren oder festwachsen können, was die Entfernung der Nähte unnötig erschwert.
Aber auch bei Eingriffen ohne Nähte ist ein bis zwei Tage nach der Zahn-OP eine Kontrolle zu empfehlen. Bei stärkeren Beschwerden, die Sie so nicht erwarten würden, wenden Sie sich unbedingt an uns, wir geben Ihnen einen kurzfristigen Termin.